Streuobst für alle in Herrieden
Erstelldatum08.11.2024
Der Aufruf der Stadt Herrieden für das Förderprogramm „Streuobst für alle“ der Verwaltung für Ländliche Entwicklung stieß auf große Resonanz. Die Bäume können von den Antragstellern am Samstag, 09.11.2024 zwischen 8.00 und 12.00 Uhr im städtische Bauhof in der Industriestraße 13, Herrieden, abgeholt werden.
Mehr als 220 geförderte Bäume werden in den nächsten Tagen auf Herrieder Gemeindegebiet durch Privatpersonen und Vereine gepflanzt. Mit 45 € pro Baum bezuschusst der Freistaat Bayern das Projekt, die restlichen Kosten inkl. Kosten für Pflanzmaterial (Baumpfahl und Anbindematerial) übernimmt die Stadt Herrieden.
Der Streuobstanbau ist in Bayern eine über Jahrhunderte entstandene Form des Obstanbaus mit höchster Bedeutung für die Kulturlandschaft und Biodiversität. Gleichwohl ist diese Nutzungsform in Bayern aus Rentabilitätsgründen stark zurückgegangen. Um dem entgegenzuwirken hat die Bayerische Staatsregierung 2021 mit wichtigen gesellschaftlichen Gruppen den Bayerischen Streuobstpakt geschlossen. Der von Bund Naturschutz, Landesbund für Vogel- und Naturschutz, den bayerischen Landschaftspflegeverbänden, dem Bayerischen Bauernverband, der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau, dem Verband der Bayerischen Fruchtsaftindustrie, dem Bund deutscher Baumschulen und dem Landesverband für Gartenbau und Landespflege mitgetragene Pakt sieht die Erhaltung und Mehrung der bayerischen Streuobstbestände vor. Bis 2035 sollen so zusätzlich 1 Mio. Bäume gepflanzt und bestehende Streuobstwiesen erhalten werden.
„Gerne hat die Stadt Herrieden dieses Projekt vor Ort unterstützt, um dem dramatischen Verlust von Streuobstbeständen der vergangenen Jahrzehnten entgegenzuwirken. Als prägende Elemente unserer Kulturlandschaft bieten Streuobstwiesen, kleinere Gruppen von Bäumen an Siedlungen und Dörfern oder markante Einzelbäume in der freien Flur einen unersetzlichen Lebensraum für mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten“, führt Bürgermeisterin Dorina Jechnerer aus und dankt dem Leiter der Stadtgärtnerei, Herrn Willi Wellhöfer, und seinem Team für die Organisation des Projektes vor Ort. Dieser hat sich von der Qualität der gelieferten Bäume bereits überzeugen können und gibt den zukünftigen Baumbesitzern folgende Tipps:
„Das Winterhalbjahr nach dem Laubfall und vor dem Blattaustrieb ist eine gute Pflanzzeit, jedoch sollte nicht bei Frost gepflanzt werden. Im Gelände gelten zehn mal zehn Meter als idealer Pflanzabstand. Die Pflanzgrube sollte einen Durchmesser von etwa 70 Zentimetern und eine Tiefe von 40 Zentimetern haben. Die Wurzeln und Triebe wurden von den Mitarbeitern der Stadtgärtnerei schon so geschnitten, dass die Bäume direkt eingepflanzt werden können.
Die Veredelungsstelle des Baumes muss beim Einpflanzen deutlich oberhalb der Erde bleiben. Wichtig ist außerdem der Erziehungsschnitt in den ersten fünf bis zehn Jahren. Damit wird für das viele Jahrzehnte währende Leben des Obstbaums die Grundform vorgegeben, wodurch später die Hauptlast der Ernte getragen werden kann.“
Im kommenden Frühjahr voraussichtlich Anfang März wird der Leiter der Stadtgärtnerei, Herr Willi Wellhöfer einen vhs-Kurs zum Obstbaumschneiden anbieten.