Aktuelle und zukünftige Planungen mit dem Energieunternehmen "NATURA"
Erstelldatum23.04.2025
Im Zusammenhang mit der Beratung zum Antrag für den Neubau eines BHKW-Motorenhauses und Wärmepufferspeichers, zu dem der Stadtrat im November 2020 seine gemeindliche Einvernahme erteilt hat, regte Bürgermeisterin Jechnerer einen transparenten Dialog über die zukünftigen Planungsoptionen des Unternehmens an. Denn man war sich im Gremium einig, dass die erklärten Ziele des Unternehmens, nämlich „Input besser nutzen „Veredelung ausbauen 11 Effizienz steigern", einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der kommunalen Klimaziele leisten können.
Gleichzeitig gilt es jedoch den Weg einer ausgewogenen Balance zwischen Unternehmensinteressen, kommunalen Zielen und dem Wohl der Allgemeinheit zu beschreiten. Hierzu müssen dem Selbstverständnis der fairen Stadt Herrieden entsprechend auch die Belange der Nachbarkommunen berücksichtigt werden. Die Stadt Herrieden versteht die Stadt Ansbach als einen wichtigen Partner, weshalb Kooperation statt Konfrontation aus Sicht von Bürgermeisterin Jechnerer das Ziel ist.
Im Lauf des Jahres 2021 erfolgten die Planungen für die Errichtung eines Nahwärmenetzes, das zwischenzeitlich fast fertiggestellt ist. Haushalte in Seebronn, Höfstetten und Rös werden nun mit C02-neutraIer Wärmeenergie versorgt. Von Seiten des Unternehmens ist für die Zukunft auch angedacht, interessierte Haushalte der Ortsteile Kurzendorf und Dautenwinden anzuschließen.
In jüngerer Vergangenheit bereitete das Unternehmen die Fortschreibung des Bebauungsplans vor. Im Dezember 2021 fand zunächst ein Online-Meeting mit dem Stadtrat und der Unternehmensführung statt. Im April 2023 folgte eine Betriebsbesichtigung des Herrieder Stadtrates, damit sich die Entscheidungsträger vor Ort über die geplanten Entwicklungen informieren konnten. Geruchsemmissionen und Verkehrsaufkommen waren dabei zentrale Fragen. Der Stadtrat forderte hierzu das Unternehmen auf, weitere Verbesserungen umzusetzen und zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln. Gleichzeitig berücksichtigte die Stadt Herrieden in der Folge bei der Entwicklung des Verkehrskonzeptes eine Verbesserung der verkehrlichen Anbindung des Ortsteils Seebronn auf Herrieder Gebiet und beschloss bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans im Jahr 2023 die Aufnahme einer Umgehung für den Ortsteil Höfstetten. Diese soll nach ihrer Realisierung den größeren Teil des Verkehrs von und nach Seebronn aufnehmen. Hierzu fand eine öffentliche Beteiligung statt. Parallel dazu erfolgte betriebsintern die Umstellung des Fuhrparks und Logistik-Konzepts. Mittlerweile hat das Unternehmen zwei vollelektrische LKW im Einsatz und es gelang durch einen Umstieg auf Tanksattelzüge trotz Erhöhung der Durchsatzmengen das tatsächliche Verkehrsaufkommen zu reduzieren.
In öffentlicher Sitzung im Juni 2024 präsentierte die Firma „NATURA" aus Seebronn im Umwelt-, Energie- und Landwirtschaftsausschuss der Stadt Herrieden ihre Pläne zur Einspeisung von Bio-Methan ins Gasnetz und den Ausbau der Abwärmenutzung. Durch die geplante Produktion von 2.500 m3/h Biomethan könnten zukünftig über 37.000 Haushalte in der Region mit C02-neutraIem Gas über die vorhandene Gasinfrastruktur versorgt werden.
Dafür muss das Unternehmen eine Leitung bauen, die das aufbereitete Biomethan zu einem Einspeisepunkt am östlichen Ortsausgang von Herrieden bringt. Im Zuge dieser Leitungsverlegung ist nun die Ertüchtigung der Zufahrtsstraße zwischen Seebronn und Höfstetten geplant. Gleichzeitig ist man von Seiten des Unternehmens und der Stadt Herrieden bestrebt, durch eine Umfahrung von Höfstetten eine leistungsfähige und anwohnerfreundliche Verkehrslösung auf Herrieder Stadtgebiet zu realisieren.
Nachdem die Autobahnbrücke zwischen Seebronn und Kurzendorf seit dem April 2023 für Verkehr über 30 t gesperrt ist, fahren die LKW der Firma „NATURA" derzeit vor allem über Höfstetten. Die Fahrer sind außerdem von der Unternehmensleitung angewiesen, in Ortsdurchfahrten aus Rücksicht gegenüber den Anwohnern grundsätzlich max. 30 km/h oder angepasst an die Verkehrssituation langsamer zu fahren.
Die Bedenken der Anwohnerinnen und Anwohner in den vom Verkehr betroffenen Nachbardörfern nimmt die Stadt Herrieden ernst, unabhängig davon, ob es sich um Orte auf Ansbacher oder Herrieder Gebiet handelt Daher ist man von Seiten der Stadt Herrieden für einen konstruktiven Dialog bereit.
Ziel muss es sein, im Schulterschluss die Belastungen durch den Verkehr zu reduzieren, Arbeitsplätze zu sichern und den Ausbau erneuerbarer und zukunftsfähiger Energie positiv zu begleiten. Wenn dies gelingt, werden Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Landkreis gemeinsam profitieren. Denn dezentrale Energiegewinnung bedeutet letztlich auch eine Verbesserung der Versorgungssicherheit für die gesamte Region.